Samstag , 20 April 2024

Die bisher dramatischsten Momente der Fußballweltmeisterschaft 2022

Nach vielen Jahren der Vorfreude, die von den Bedingungen in Katar überschattet wurde, war es vor kurzem so weit. Das Turnier, welches sich Katar auf höchst verdächtige Weise beschafft hat, findet an einem Flecken Erde am persischen Golf statt, in dem Homosexualität illegal ist, Tausende von Arbeitern beim Bau von Stadien gestorben sein sollen, die es bis vor ein paar Jahren noch gar nicht gab (Katar bestreitet dies), und bei dem es genauso schwierig ist, ein Bier zu kaufen, wie einen eingefleischten, einheimischen Fußballfan zu finden.

Angesichts der turbulenten Vorbereitungen auf dieses Turnier und den üblichen geopolitischen Komplikationen, die bei jeder Weltmeisterschaft im Hintergrund lauern, war ein Feuerwerk während der ersten Tage des Turniers vorprogrammiert. In diesem Artikel zeigen wir kurz die seltsamsten und dramatischsten Momente, die es bisher gab und die bei Sportwettenanbietern auf der ganzen Welt, die man dank durch die offizielle Seite von Sportwettenvergleich einfach und effektiv miteinander vergleichen kann, sicherlich für einige Überraschungen gesorgt haben.

FIFA geht hart gegen Regenbogen-Kapitänsbinden vor

Um der drakonischen Behandlung von LGBTQ+-Personen durch Katar (ein wenig) entgegenzuwirken, hatten mehrere europäische Mannschaften, darunter England, Deutschland und die Niederlande, geplant, während ihrer Spiele sogenannte ‚OneLove‘ Regenbogen-Kapitänsbinden zu tragen und dafür sogar finanzielle Strafen in Kauf zu nehmen. Doch kurz vor dem Anpfiff warnte die FIFA, dass die Mannschaftskapitäne, die dies taten, automatisch mit einer Gelben Karte bestraft würden – eine Strafe, die zum Ausschluss aus dem Spiel führen könnte:

„Die FIFA hat sehr deutlich gemacht, dass sie sportliche Sanktionen verhängen wird, wenn unsere Kapitäne die Armbinden auf dem Spielfeld tragen“, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung der Mannschaften: „Als nationale Verbände dürfen wir unsere Spieler nicht in eine Situation bringen, in der ihnen sportliche Sanktionen drohen, darunter auch Platzverweise. Deshalb haben wir die Mannschaftskapitäne gebeten, die Armbinden bei FIFA-Weltmeisterschaftsspielen nicht zu tragen: ‚No Discrimination‘ (Keine Diskriminierung). Diese Armbinden waren eigentlich erst für das Achtelfinale gedacht, aber sollten schon in den Vorrunden eingeführt werden.

Katars Abneigung gegen offene LGBTQ+-Botschaften war am Montag deutlich zu sehen. Der Fußballjournalist Grant Wahl twitterte, dass er vor dem Spiel zwischen den USA und Wales kurz vom Sicherheitspersonal festgehalten wurde, nachdem er versucht hatte, mit einem T-Shirt mit einem Regenbogen darauf das Stadion zu betreten.

Katar-Fans verlassen das erste Spiel ihres Landes vorzeitig

Es gibt viele unerklärliche Gründe, warum Katar für die Ausrichtung der Weltmeisterschaft ausgewählt wurde, was auch schon zu einigen freundschaftlichen Krisen geführt hat. Das völlige Fehlen einer Fußballgeschichte steht ganz oben auf der Liste dieser Gründe. Die Mannschaft des Landes hat noch nie an einer Weltmeisterschaft teilgenommen (WM-Gastgeberländer qualifizieren sich automatisch für ihre Turniere). Überdies gibt es dort kaum eine Fußballtradition oder ein Interesse am Fußball.

Katars Mannschaft mag in den letzten Jahren Fortschritte gemacht haben, aber wenn man sich die Zuschauerzahlen beim Anpfiff des Eröffnungsspiels anschaut, dann ist die Fankultur im Land noch lange nicht ausgereift. Als Katar gegen Ecuador mit 0:2 in Rückstand geriet – kein unüberwindbarer Rückstand – machten sich viele der heimischen Zuschauer auf den Weg zum Ausgang.

Die Tatsache, dass ein großer Teil der offensichtlichen Fans des Heimatlandes nicht die Mühe auf sich nahm, 90 Minuten lang zu bleiben, verheißt nichts Gutes für die Zukunft des Fußballs in Katar und verdeutlicht noch einmal die Dramatik der ganzen Situation.

Iranische Spieler weigern sich, die Nationalhymne ihres Landes zu singen

Katar ist nicht die einzige autoritäre Regierung in der Region. Auf der anderen Seite des persischen Golfs hat die theokratische Führung des Irans, die neulich erst einen inhaftierten Fußballer wieder freigelassen hat, brutal auf die weitreichenden Proteste reagiert, die das Land mehr als zwei Monate nach ihrem Beginn immer noch erschüttern.

Am Montag machten die Spieler der iranischen Fußballnationalmannschaft deutlich, wo sie stehen. Während der Nationalhymne vor dem Spiel des Irans gegen England schwiegen alle iranischen Spieler.

Die iranischen Fans trugen Schilder mit Protesten gegen das Regime ins Stadion. Persische Flaggen waren jedoch nicht erlaubt. England, einer der diesjährigen WM-Favoriten, schlug den Iran anschließend mit 6:2.

Messi und Argentinien verlieren überraschend

Angeführt von Lionel Messi hat Argentinien – der Weltranglistendritte -, der seit drei Jahren ungeschlagen war und zu den Favoriten auf den Turniersieg 2022 zählt, das erste Spiel verloren. 48 Plätze trennen die beiden Mannschaften in der Weltrangliste.

Vor dem Spiel drehte sich alles um Messi, einen der weltbesten Spieler aller Zeiten, der wahrscheinlich seine letzte Weltmeisterschaft spielt. Und er als argentinischer Kapitän war es dann auch, der seine Mannschaft durch einen Elfmeter früh in Führung brachte.

Doch zwei Gegentore von Sales Al-Shehri und Salem Al Dawsari in der zweiten Halbzeit drehten das Spiel und verunsicherten die Argentinier sichtbar. Al Dawsaris unglaublicher Siegtreffer aus der Distanz – und der anschließende akrobatische Jubel – werden zu einem der Momente dieser – oder jeder anderen – Weltmeisterschaft werden und zweifellos mit der Zeit zu einem „Ich war dabei“-Moment für die Fans.

Nachdem es nun bereits in der Gruppenphase so viel Dramatik gegeben hat, wird es spannend sein, zu sehen, wohin sich dieses Turniers in seinem weiteren Verlauf noch entwickelt.

Über Toni Ebert

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