Donnerstag , 10 Oktober 2024
Bewegung, eines der wichtigsten Schritte
Bewegung, eines der wichtigsten Schritte, Bild: unsplash

Mit Mobilitätseinschränkungen trotzdem mobil bleiben

Es gibt viele Gründe, die unsere Beweglich- und Unabhängigkeit plötzlich oder schleichend und mit der Zeit immer weiter einschränken können. Unfälle, genetische Defekte oder auch einfach unser Altersfortschritt sind in der Lage uns zu rauben, was uns jetzt oder vor gar nicht allzu langer Zeit noch als selbstverständlich vorkommt. In unserer Mobilität eingeschränkt zu sein bedeutet Hindernisse da zu haben, wo vorher keine waren. Aber Hindernisse sind eben genau das: Hindernisse. Auch wenn einige Wege zum Ziel länger oder komplexer werden, soll das keinesfalls heißen, sie nicht mehr beschreiten zu können.

Alltägliche Unternehmungen können ebenfalls schnell zur Belastung werden. Eine Zutat fürs Rezept vergessen und nochmal zurück zum Supermarkt? Spontan in den Park und die Sonne genießen, die gerade herauskam? Selbstverständlichkeiten verlieren ihre Selbstständigkeit und können so nebst den physischen Konsequenzen auch mentale Qualitätsverminderungen mit sich ziehen; eine gefährliche Spirale, die vermieden werden will. Vor allem der soziale Umkreis und Kontakte können so schnell ebenfalls leiden und eine ungewollte und schmerzhafte Isolation mit sich ziehen.

Beweglichkeit bedeutet auch bis zu einem gewissen Grad Unabhängigkeit. Freiheit. Das zu tun, was man möchte, ohne auf jemand anderen oder ein Hilfsmittel angewiesen zu sein. Dass das nicht für uns alle gilt, ist klar – und wer vorbeugen und dem Fortschritt entgegenwirken möchte, um sich auch in Zukunft auf seinen Körper verlassen zu können, der kommt um – ironischerweise – Bewegung nicht drum herum. Im Alter fit zu bleiben ist das Entscheidende; Fähigkeiten nehmen nicht automatisch ab, sondern gehen nur dort ein, wo sie nicht kontinuierlich trainiert werden. Wer auch im Alter auf seinen Körper achtet – sowohl was seine Fitness als auch seine Ernährung angeht – kann sich darauf verlassen, dass er sich jünger anfühlt, das dass sein biologisches Alter verrät. Gleiches gilt auch für Menschen mit Behinderung – auch hier sorgt ein gesunder Geist und ein trainierter Körper für Vorteile im Alltag, sowie im kommenden Alter.

Auch die sprichwörtliche Mobilität muss keineswegs wegfallen – vor allem im Alter, wenn endlich genügend Zeit dafür ist, zu tun, worauf man hingearbeitet hat. Jedes Jahr vergibt die Europäische Kommission Auszeichnungen für jene Städte, die besonders erfolgreich darin gewesen sind, ihre Infrastruktur, Kultur und das alltägliche Leben kontinuierlich barrierefreier zu gestalten. Ein prestigeträchtiger Preis – nicht nur für die Stadt, sondern für all jene, die in ihnen leben und von den Bemühungen und Nachteilsausgleichungen profitieren können. Und auch deutsche Städte sind mit unter den Preisträgern! So müssen Ausflüge und Kurzurlaube gar nicht weit weg sein, sondern können bequem mit dem Auto erreicht werden.

Wichtig ist, aktiv zu bleiben, rauszugehen und die Welt zu genießen – jeder auf seine eigene Art und Weise und so und dort, wie man mag. Mobilitätshilfen wie Rollatoren, Gehstöcken, Scootern oder Rollstühlen können den Zugang zu zahlreichen Aktivitäten gewähren; die Installation unterschiedlichster Hilfsmittel wie Griffe, Sitze, Gegenstände zur Erleichterung bestimmter Aktionen wie Eincremen oder dem Öffnen von Gläsern oder Flaschen ermöglichen kleine Gewinne. So wird die Unabhängigkeit dort beibehalten, wo sie am meisten gebraucht wird – in allem, was unseren Alltag eben ausmacht.

Über Toni Ebert

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