Bernhard Burgener gewährt uns einen Blick in die Business-Welt, wie ein erfolgreicher Business-Pitch aussehen muss und auf welche Faktoren unbedingt geachtet werden sollten. Dabei greift er als Unternehmer und Geschäftsmann auf mehr als 40 Jahre praktische Erfahrung in der freien Wirtschaft zurück.
Viele Gründer und Unternehmer haben besonders in der Anfangsphase Schwierigkeiten, Investoren oder Entscheider beim Pitch von Ihrer Idee zu begeistern. Das liegt oft an falscher Vorbereitung, unstrukturiertem Vorgehen und einer wenig überzeugenden Darstellung der eigenen Vision. Als Folge verlieren Entscheidungsträger, die täglich unzählige Vorträge hören, schnell das Interesse und das Vertrauen in eine erfolgreiche Umsetzung. Genau aus diesem Grund ist es so wichtig, bei der Vorbereitung auf die richtigen Expertenmeinungen zu setzen.
Was ist ein Business-Pitch?
Der Pitch ist ein kurzes Meeting oder Präsentation, bei dem es darum geht, Investoren oder Entscheider von der eigenen Idee zu überzeugen. Ursprünglich stammt der Begriff aus der Werbebranche, doch heute gehört er praktisch zum Alltag in der modernen Geschäftswelt. Wenn Sie zum Beispiel zusätzliches Kapital von Investoren einsammeln wollen, Interesse für ein Produkt wecken möchten oder sogar sich selbst für einen Job vermarkten, fällt das alles unter die heutige Definition vom Business-Pitch.
Business-Pitch – Diese vier Arten gibt es
- Investor-Pitch: Die wahrscheinlich bekannteste Art ist der Investor-Pitch. Dabei möchten Gründer zusätzliches Kapital von Investoren einsammeln, um das weitere Wachstum des Unternehmens finanzieren zu können. Viele der heute größten IT-Unternehmen wie Alphabet, Amazon und Meta fingen damals alle mit einem erfolgreichen Investo-Pitch an.
- Sales-Pitch: Der Sales-Pitch ist in Deutschland auch als Verkaufsgespräch bekannt. Dabei möchte der Verkäufer während der kurzen Präsentation die generellen Vorteile eines Produkts oder Dienstleistung hervorheben. Ziel ist es am Ende natürlich, den Pitch mit einem erfolgreichen Verkauf abzuschließen. Aber auch ein erstes Interesse zu wecken, kann durchaus als Erfolg gewertet werden.
- Produkt-Pitch: In vielen Fällen ähnelt der Produkt-Pitch dem Sales-Pitch, es gibt dennoch einen entscheidenden Unterschied. Beim Produkt-Pitch steht nämlich das Produkt samt seinen Eigenschaften im Fokus, und wie dieses Produkt das Problem beim Kunden lösen kann. Es ist also eine weitaus detailliertere und spezifischere Präsentation, die dadurch auch sehr viel konkreter auf das Produkt eingeht.
- Job-Pitch: Der Job-Pitch ist nicht ganz so bekannt wie die anderen drei, erlangt jedoch heute immer mehr an Beliebtheit. Wer sich heute eine attraktive Stelle bei den populären Arbeitgebern verschaffen will, muss Kreativität und Eigeninitiative zeigen. Die erfolgreiche Selbstvermarktung steht also beim Job-Pitch im Fokus, um sich von den übrigen Bewerbern erfolgreich abzuheben.
Ein erfolgreicher Business-Pitch muss klar strukturiert sein
Um die Idee oder Vision in einem kurzen Business-Pitch erfolgreich rüberzubringen, braucht es eine klare Struktur. Investoren und Entscheider haben schließlich nur sehr wenig Zeit, um alle Informationen zu verarbeiten. Im englischen Sprachraum wird deswegen die sogenannte„WHAC-Methode“ immer beliebter, mithilfe der man zielgerichtet die eigene Nachricht schnell an alle Teilnehmer kommunizieren kann.
Dabei erklärt man dem Zuhörer als Erstes, was es eigentlich ist, das man anbietet. Danach steht die Präsentation der Idee oder Vision im Fokus, damit Investoren die genaue Funktion und Vorteile davon verstehen. Anschließend gilt es gute und überzeugende Gründe zu liefern, weshalb die Investoren den Behauptungen überhaupt glauben sollten. Im besten Fall gibt es hierbei aussagekräftige Studien und Daten, die alle restlichen Zweifel vollständig aus dem Weg räumen.
Wenn Investoren davon erst mal überzeugt sind, muss als Letztes auch das Vertrauen in den Unternehmer geschaffen werden. Dabei gilt besonderes Augenmerk darauf, ob er überhaupt in der Lage ist, die Idee erfolgreich umzusetzen. Er muss die Entscheider also davon überzeugen, mit seinen verfügbaren Ressourcen, Fähigkeiten und seiner Erfahrung die richtige Person zu sein.
So überzeugen Sie das Publikum von Ihrem Business-Pitch
Sie sollten sich natürlich auch an die grundlegenden Ratschläge halten, um Ihr Publikum von rhetorischer Seite aus von Ihrem Business-Pitch zu überzeugen. Das fängt dabei an, den richtigen Enthusiasmus sowie Leidenschaft bei Vortrag des Pitchs mitzubringen. Wer als Unternehmer von der eigenen Idee überzeugt und begeistert ist, kann sein Publikum förmlich damit anstecken.
Halten Sie aber auch Ihren sogenannten „Elevator-Pitch“ bereit. Der Begriff ist eine Anspielung darauf, wie viel Zeit Sie eigentlich bei einer Fahrt im Aufzug hätten. Sie müssen also in der Lage sein, Ihren Pitch innerhalb von nur drei Minuten allen Teilnehmern verständlich und klar zu vermitteln. Fokussieren Sie sich also in diesem Fall nur auf die wesentlichen Informationen, die bei der Entscheidungsfindung helfen.
Nutzen Sie auch unbedingt visuelle Stilmittel, um Ihre Informationen besser darstellen zu können. Denn viele Menschen verarbeiten komplexe Informationen dank visueller Hilfe sehr viel schneller. Machen Sie sich diesen Vorteil also zunutze. Letztlich hängt nämlich auch alles davon ab, ob Sie es schaffen, allen Teilnehmern während Ihres Pitchs das Geschäftsmodell Ihrer Idee eindeutig zu erklären.
Bernhard Burgener empfiehlt sich von Ihren Konkurrenten abzuheben
In der modernen Geschäftswelt steht man praktisch immer einem oder mehreren Konkurrenten gegenüber, die eine ähnliche Idee pitchen. Deswegen ist es besonders wichtig, sich von diesen durch ein einzigartiges Geschäftsmodell abzuheben. Sie müssen in der Lage sein, zu erklären, wieso Ihr Modell besser ist als das Ihrer Wettbewerber.
Letztlich kann aber auch der Unternehmer oder das Team den ausschlaggebenden Impuls geben. Das ist immer dann der Fall, wenn mehrere Wettbewerber mit gleichwertigen Ideen konkurrieren. Teilen Sie deshalb auch unbedingt Ihre persönliche Geschichte mit dem Publikum. Ein wenig Job-Pitch und Selbstvermarktung gehören laut Bernhard Burgener nämlich in jeden erfolgreichen Business-Pitch.