Mittwoch , 24 April 2024

Wie lange dauert es, um sich von einer Haartransplantation zu erholen?

Eine Haartransplantation ist ein Eingriff, mit dem Haar operativ verpflanzt wird. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts werden Haartransplantationen erfolgreich durchgeführt. Dadurch kann Unfallopfern und Menschen, die unter erblich oder krankheitsbedingtem Haarausfall leiden, nachhaltig geholfen werden.

Die Operationstechniken haben sich verfeinert. Durch neue Technologien sind minimal-invasive Eingriffe möglich, die Betroffene deutlich weniger belasten, die ambulant durchgeführt werden können und die mit einer wesentlich kürzeren Genesungszeit verbunden sind.

Heute ist eine Haartransplantation als risikoarmer, schmerzfreier Eingriff möglich, der von einem Facharzt der Chirurgie schnell durchgeführt werden kann und so zu nachhaltig natürlichen Ergebnissen führt, die die Lebensqualität und das Allgemeinbefinden der Betroffenen wesentlich verbessern und ihnen ein Leben ohne Benachteiligungen ermöglichen.

Haartransplantation: Die Verfahren

Es gibt verschiedene Möglichkeiten der Haartransplantation. Welche Transplantationstechnik am besten geeignet ist, kann der Facharzt nach einer umfassenden Diagnose empfehlen und mit dem von Haarausfall Betroffenen entscheiden. Ziel einer Haartransplantation sollte ein möglichst natürliches Aussehen der Partien sein, die sich harmonisch mit Wirbeln und Wellen ihrer Umgebung angleichen.

Punch ist die älteste Methode der Haartransplantation. Sie wurde in den 1930er Jahren durch den Chirurgen Shōji Okuda in Japan entwickelt. Ziel war es, unbehaarte Hautstellen bei Brandopfern zu bedecken. Dazu wurden den Patienten eigene Hautteile mit Haaren herausgenommen und im gewünschten, zu bedeckenden Bereich eingesetzt.
Das Verfahren war damals revolutionär, die Ergebnisse sind jedoch nicht mit denen heute möglicher Techniken zu vergleichen. Sie wirken unnatürlich.
Mit dem Herausnehmen kleinerer, länglicher Hautstreifen mit Haaren, die vor dem Einsetzen nochmals in kleinere Teilstücke geteilt wurden, entwickelte der Arzt Hajima Tamura die Technik weiter und schuf den Vorläufer der Strip- oder Streifentechnik.

Streifen & Einsetzung von Mini- und Micrografts (MMG) nimmt die Erkenntnisse von Okuda und Tamura ergänzt durch neuere Ergebnisse von Norman Orentreich auf. Der Arzt hatte entdeckt, dass aus dem Haarkranz des Hinterkopfes entnommene Follikel auf von Haarausfall betroffenen Stellen kräftig und dauerhaft nachwachsen, wenn sie dort eingesetzt werden. Die Haartransplantation konnte jetzt auch für Behandlungen erblich bedingten Haarausfalls eingesetzt werden.

Ziel war es, die entnommenen Follikel so einzusetzen, dass es möglich natürlich aussah. Dazu verfeinerte man die Operationstechnik und verkleinerte die entnommenen Hautstreifen in Mini- und Micrografts. Minigrafts umfassen Transplantate mit vier bis acht Follikeln. Micrografts bestehen aus ein bis vier Follikeln. Das Verfahren erfolgt noch heute bei örtlicher Betäubung und nimmt je nach Umfang des Gebietes, auf das Haarteile eingesetzt werden sollen, 3 bis 9 Stunden in Anspruch. An der Entnahmestelle entstehen Narben, die je nach Größe genäht, geklammert oder mit einem speziellen Pflaster verbunden werden.

Seit Ende der 1980er Jahre werden Micrografts für ins Auge fallende Bereiche wie den Haaransatz verwendet und Minigrafts für Stellen, die weniger direkt zu sehen sind.

Streifenentnahme & Einsetzung follikularer Einheiten (FUI bzw. FUT) ist eine Methode der Haartransplantation, die auf der Entdeckung Bob Limmers aufbaut, dass Haar sich in Gruppen von 1 bis 4 Haaren gliedert. Diese Gruppen bezeichnet man als follikulären Einheit. Diese Methode brachte einen großen Fortschritt im ästhetischen Ergebnis der Haartransplantationen. Dabei wurden Hautstreifen mit Haaren aus dem unteren Haarkranz des Hinterkopfes, meist aus Ohrmuschelnähe, entnommen, in einzelne Follikel geteilt und an der Stelle eingesetzt, an der es keinen Haarwuchs gibt.

Es lag nahe, die Entnahme ebenfalls schonender und zielführender zu gestalten. So kam es basierend auf den Arbeiten von Masumi Inaba sowie Angela und Ray Woods zur heute gängigen FUE-Methode (Follicular Unit Extraction), bei der follikuläre Einheiten entnommen werden. Dies erfolgt wesentlich schonender über Nadeln. Vor allem bilden sich keine Narben. FUE gehört zu den favorisierten Verfahren, die in der Haartransplantationsklinik Novohair in Berlin mit großem Erfolg durchgeführt wird. Haarstruktur und Wuchsrichtig werden bei der Transplantation beachtet, sodass ein nachhaltig natürliches Ergebnis erzielt wird.

Nach der Operation

Durch den bewussten Einsatz schonender Verfahren bei der Haartransplantation verkürzt sich die Rekonvaleszenz deutlich:

Tag 1 nach der OP: Sie fühlen sich normal und beschwerdefrei. Es ist jedoch wichtig, sich noch auszuruhen, da der Heilungsprozess im Gang ist. Im Transplantationsareal bildet sich Wundschorf.

Tag 2 bis 3 nach der OP: Geistige Arbeit ist bereits möglich, körperlich sollten Sie sich schonen. Telefonate, Arbeit am PC und am Schreibtisch, ein normales Homeoffice lassen sich bequem realisieren. Auf Entspannungsphasen sollte geachtet werden.

Tag 4 nach der OP: 2 Tage lang dürfen die Haare nicht gewaschen werden. Am 3. Tag kann ein Shampoo mit neutralem pH-Wert sehr vorsichtig aufgetragen und nach 10 Minuten Einwirkzeit vorsichtig abgespült werden. Dazu sollte nicht die Dusche genutzt werden, da jeder Druck zu vermeiden ist. Zum Abspülen kann lauwarmes Wasser vorsichtig mit einem Becher geschöpft und zum Spülen genutzt werden. Dieser Vorgang wird 2 Mal täglich morgens und abends wiederholt, bis alle Verkrustungen sich gelöst haben.

Tag 5 bis 8 nach der OP: Körperlich kann man wieder voll einsteigen, wenn die Verkrustungen abgefallen sind.

1 Woche nach der OP: Der Spenderbereich hat sich erholt. Mit bloßem Auge ist von der Entnahme nichts mehr zu sehen. Rötungen treten nicht auf.

In den ersten 3 Wochen nach der OP gilt:

  • Nur pH-neutrales Shampoo ohne Parfum-Zusätze nutzen, um die Haut nicht zusätzlich zu reizen
  • Kein Sport.
  • Keine Saunabesuche.
  • Kein Schwimmen in Salzwasser
  • Sonnenbrand und Temperaturschwankungen vermeiden.
  • Unter der Haut ist der Heilungsprozess zu spüren, was aber nicht störend wirkt.

Verlaufskontrolle und zusätzliche Behandlungen sind in der Novohair-Klinik möglich.

3 Wochen nach der OP:
Alles, vom Haarewaschen über Duschen und Saunabesuch bis zum Sport, ist wieder erlaubt.

Endgültige Ergebnisse

Mit den modernen Verfahren, der Kombination bewährtester Techniken und Erfahrung gelingen natürliche, eine Leben lang anhaltende Haartransplantationen, die sich von echtem Haarwuchs nicht unterscheiden. Dabei wird auf das individuelle Erscheinungsbild und die persönliche Diagnose eingegangen. Die Haarfollikel aus dem Spenderbereich können nicht ausfallen, sodass ein lang anhaltendes Ergebnis der Haartransplantation gesichert ist.

Nach etwa zwei bis drei Monaten beginnen die Haare zu wachsen. Im Durchschnitt sind es 1,5 Zentimeter pro Monat. Wachsen die Haare schnell, zeigt sich bereits nach vier Monaten ein volles Ergebnis. In der Novohair-Klinik) ist das sehr häufig der Fall. Durchschnittlich kann jedoch erst zwischen dem achten und zwölften Monat nach der Haartransplantation mit dem abschließenden Ergebnis gerechnet werden.

Zwischen dem sechsten und zwölften Monat entsteht ein volles und dichtes Haarbild. Zunächst wachsen die Haare etwas dünner und werden dann bald dicker und dichter. Bereits während des ersten Haarwachstums ergibt sich ein natürliches Bild.

Über Toni Ebert

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