Freitag , 4 Oktober 2024
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Nahrungsergänzung in der Schwangerschaft

Eine gesunde Ernährung ist in der Schwangerschaft selbstverständlich. Ob Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente ergänzt werden müssen, ist eine andere Frage. In unserer Konsumgesellschaft neigen wir leider dazu, nicht mehr Maß zu halten. Viel bringt nicht immer. Einige Nahrungsergänzungspräparate können sogar schädlich sein.

Welche Nahrungsergänzungsmittel sind in der Schwangerschaft sinnvoll?

Die Medizin ist sich einig, dass Folsäure unbedingt ergänzt werden soll. Empfehlungen gehen soweit, vier Wochen vor geplanter Befruchtung täglich 400 Mikrogramm des B-Vitamins einzunehmen. Folsäure ist an der Gewebedifferenzierung des Fetus beteiligt. Bei Mangel kann es neben Frühgeburten auch zu einem offenen Rücken kommen (Neuralrohrdefekt). Der Bedarf an Folsäure ist schon fünf Tage nach der Befruchtung erhöht.
Jod gehört ebenfalls zu den empfohlenen Nahrungsergänzungsmitteln in der Schwangerschaft. Zu wenig Jodgehalt stellt ein Risiko für Missbildungen und Fehlgeburten dar. Allerdings wird Jod mit der Nahrung aufgenommen. Daher liegt die zuzuführende Tagesdosis über Präparate bei lediglich 100 Mikrogramm.

Welche Zusatzpräparate sind umstritten?

Angebliche Studien sollen belegt haben, dass die Einnahme von Fischöl das Risiko für eine Frühgeburt senkt. Medizinisch verifiziert ist dies aber nicht. Eine ausgewogene Ernährung mit zwei Mal wöchentlich Fisch auf dem Speiseplan reicht vollkommen aus. Fischölkapseln können lediglich für Frauen sinnvoll sein, die aus verschiedenen Gründen auf Fisch verzichten. Ist die Ernährung an sich arm an Omega-3-Fettsäuren, ist Fischöl auch eine Alternative.

Für den Knochenbau unerlässlich ist das Vitamin D. Grundsätzlich synthetisiert der Körper das Vitamin selbst. Dazu benötigt er Sonneneinstrahlung. In Mitteleuropa bekommen wir davon ausreichend. Allenfalls im Winter oder für Personen, die sich sehr selten an der frischen Luft bewegen, kann eine Ergänzung mit Vitamin D angezeigt sein.

Welche Nahrungsergänzungsmittel sind überflüssig oder sogar schädlich?

Ganz vorne auf der Liste der bedenklichen Präparate steht Eisen. Eisen ist essentiell zur Bildung roter Blutkörperchen; zu viel Eisen wirkt sich aber negativ auf den Stoffwechsel aus. Magen- und Darmleiden wie Verstopfung und Übelkeit können eine Folge sein. Ohne Rücksprache mit dem Gynäkologen sollte kein Eisen zugeführt werden. Während der Umstände werden regelmäßig Blutwerte gemessen. Sollte der Hämoglobinwert abweichend sein, wird der Eisengehalt überprüft.

Vitamin A sollte nicht in Massen ergänzt werden. Die Wahrscheinlichkeit ist bei im Handel erhältlichen Produkten gering; im Internet werden jedoch Präparate angeboten, deren Konzentration zu einer Überdosierung führen kann. Zu viel Vitamin A kann Fehlbildungen zur Folge haben.

Absolut überflüssig im Falle einer gesunden, werdenden Mama, die sich ausgewogen ernährt sind hingegen jegliche Multivitaminkomplexe oder Mineralstoffpräparate. Sollte ein Mangel diagnostiziert werden, wird der Arzt entsprechende Nahrungsergänzung empfehlen.

Mit der Notwendigkeit, Vitamin B12 zu ergänzen wird viel geworben. Der Bedarf kann aber über die Nahrung aufgenommen werden. Das Vitamin wird zwar schwer vom Körper absorbiert, jedoch reicht die Menge in den meisten Fällen aus. Eine Überdosierung ist unwahrscheinlich, da überflüssiges Vitamin B12 über den Urin ausgeschieden wird.

Ausnahmen bestätigen die Regel:

Dieser Artikel ersetzt keinen Arztbesuch. Schwangere mit strengen Diäten, gesundheitlicher Einschränkung wie Nahrungsmittelintoleranzen oder Diabetis informieren sich unbedingt individuell. Personen, deren Mittagessen hauptsächlich im Gang in die Kantine oder im Griff zum Fast Food besteht, sollten dies ihrem Arzt ehrlich mitteilen.

Alles Gute für Sie und Ihr Kind!

Über Micha

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