Donnerstag , 25 April 2024

Katzen sind nicht personen- sondern umgebungsbezogen

Sie denken, Ihre Katze ist abhängig von Ihnen? Dann haben Sie falsch gedacht. Eine Studie hat herausgefunden, dass Katzen, anders wie Hunde, völlig unabhängig von ihrem Besitzer sind. Dies bedeutet, es ist einer Katze völlig gleichgültig, ob sie sich von ihrem Besitzer trennen muss. Mit Katzen hat man auch weniger Staub wie mit Hunden.

Katzen und ihr Besitzer

Grundsätzlich suchen Katzen in ungewohnten Situationen, die ihnen gegebenenfalls Angst machen, nicht nach Zuflucht beim Besitzer. Dies wurde anhand einer Studie beziehungsweise eines Experiments mit Hauskatzen bewiesen. Im Zuge des Experiments wurden die Katzen in einen ungewohnten Raum gesetzt. Die Forscher beobachteten das Verhalten der Katzen in drei unterschiedlichen Situationen. Bei der ersten Situation war der Besitzer der Katze im Raum dabei. Bei der zweiten Situation war ein Fremder im Raum und bei der dritten Situation war die Katze ganz alleine im Raum. Darüber hinaus testeten die Forscher wie sich die Katze verhält, wenn der Besitzer auftaucht, nachdem er über einen längeren Zeitraum hinweg von der Katze getrennt war. Die Forschungsergebnisse zeigten jedoch, dass Katzen sehr unabhängig agieren und nicht zwingend eine Bezugsperson benötigen, so wie Hunde. Dies resultiert vor allem daraus, da Individuen, welche sehr anhänglich sind, einer hohen Stresssituation ausgesetzt werden, wenn sie von ihrem Besitzer verlassen werden. Dies ist bei Katzen allerdings nicht der Fall. Viel wichtiger ist es in diesem Fall das die Katzen eine Beschäftigung haben und zum Beispiel ein Kratzbaum im Raum vorhanden ist.

Das Miauen der Katze

Die Forscher aus dem Vereinigten Königreich erläuterten auch, dass Katzen alles andere als asoziale Wesen sind. Sie wollen sich lediglich nicht völlig auf ihren Besitzer verlassen. Dies wird zum Beispiel durch die Tatsache bestätigt, dass sie lauter und öfters miauen, wenn der Besitzer den Raum verlässt, als wen ein völlig Fremder dies tut.

Die Studie im Einzelnen

Die Studie wurde von britischen Wissenschaftlern durchgeführt. Die beiden, Daniel Simon Mills und Alice Potter, verrichteten dieses Experiment an einer Universität in Lincoln. Die Tests wurden als Vergleich mit Hunden durchgeführt. Bei dieser Spezies konnte allerdings ganz klar festgestellt werden, dass sie sich sehr auf ihren Besitzer fokussieren. An dem Experiment, mit dessen die Bindung der Katze zu ihrem Besitzer herausgefunden werden sollte, wurde in den siebziger Jahren von Mary Ainsworth erfunden. Der Test wird auch als Ainsworth Strange Situation Test betitelt. Ainsworth führte die Tests damals allerdings mit Kleinkindern durch und nicht mit Katzen.

Die Ausführung der Studie

An der Studie nahmen 20 Hauskatzen mit ihren Besitzern teil. Als der Besitzer den Raum verlassen hat, haben die Katzen lauter und intensiver miaut als bei dem Fremden. Eine Freude über die Rückkehr des Besitzers konnte nicht erkannt werden. Daraus resultiert, dass Katzen sich eben nicht auf einen Besitzer beziehen. Die Studie soll allerdings in der Zukunft erneut durchgeführt werden. Hierfür sollen dann Methoden verwendet werden, welche für Katzen erstellt wurden. Dies soll die Möglichkeit bieten, ein genaueres Ergebnis zu schaffen. Grundsätzlich kann durch die Studie allerdings davon ausgegangen werden, dass Katzen unabhängige Tiere sind und dies sogar in ihrem Sozialverhalten widerspiegeln.

Welche Katzen sind eher auf den Menschen bezogen?

Obwohl Katzen grundsätzlich eher nicht personenbezogen sind, gibt es einige Rassen, welche im Vergleich zu anderen Rassen sehr anhänglich sind. Allen voran liegt hier die Balinesenkatze. Diese Rasse ist sowohl verschmust als auch verspielt. Sie fordert Aufmerksamkeit und die Beziehung zu ihrem Besitzer ist bei Balinesenkatzen um einiges besser als bei manchen anderen Rassen. Bengalkatzen sind im Vergleich zu anderen Rassen sehr auf den Menschen bezogen. Dies resultiert aus ihrem sanften und anhänglichen Wesen. Von Birmakatzen wird gesagt, dass sie Menschen auf Schritt und Tritt folgen können, da sie sehr anhänglich und verschmust seien. Katzen der Rasse Britisch Kurzhaar zeichnen sich auch durch ihre Anhänglichkeit aus. Sie bauen grundsätzlich eine starke Bindung zum Menschen auf, fordern viele Streicheleinheiten und wollen am liebsten auch in der Nacht bei ihrem Besitzer schlafen. Chartreuxkatzen sollen sich angeblich ebenso schnell an den Menschen binden und ihm anschließend überall hin folgen. Katzen der Rassen Maine Coon fordern viel Aufmerksamkeit von dem Besitzer. Diese Katzenrasse legt zwar großen Wert auf Streichel- sowie Spieleinheiten, sie verhält sich aber nicht wie eine Klette. Norwegische Waldkatzen kuscheln sehr gerne. Wenn sie es wollen, suchen sie auch immer wieder einmal die Nähe zum Menschen. Von orientalischen Katzen wird gesagt, dass sie sogar lieber mit auf Reisen gehen, statt alleine zu sein. Bei Perserkatzen kann erkannt werden, dass sie verschmust sind. Fremden gegenüber verhält sich diese Rasse allerdings eher zurückhaltend. Katzen der Rasse Ragdoll sollten nicht lange alleine gelassen werden, da sie einen dichten Familienanschluss suchen. Jedoch sollten von diesen gewissen Möbelstücken aufgehängt werden damit diese nicht rankommen. Siamkatzen sind sehr verschmust und wollen am liebsten dauerhaften Körperkontakt haben. Irrelevant, ob es sich dabei um einen Menschen oder einen Artgenossen handelt.

Fazit

Zusammenfassend kann somit geschlussfolgert werden, dass es einige Katzenrassen gibt, welche anhänglicher sind als andere. Grundsätzlich hat eine Studie allerdings ergeben, dass Katzen eher umgebungs- als personenbezogen sind. Sie kümmern sich nicht sonderlich um ihren Menschen, da sie Einzelgänger sind. Aufgrund dieser Eigenschaften sollten Katzen aber nicht gleich als asoziale Tiere interpretiert werden. Insbesondere bei jenen Katzen, welche anhänglicher sind, wäre diese Interpretation völlig falsch.

Über Toni Ebert

Auch spannend

So funktioniert die Begrünung Ihres Hausdachs

Die Sommer sind in den vergangenen Jahren immer heißer geworden und vieles spricht dafür, dass …