Dienstag , 19 März 2024

Der Winter 2018/2019 naht, ist euer Auto schon winterfest?

Offen gestanden fällt es so manchem Autofahrer aktuell schwer, sich vorzustellen, dass bald schon wieder die Hände beim Eiskratzen der Scheiben blau anlaufen. Oder, dass die Winterreifen aufgezogen werden müssen und zumindest gecheckt werden muss, wie es um das Frostschutzmittel im Kühl- und Scheibenwischwasser bestellt ist. Doch wenn auch die Temperaturen das Nahen des Winters in die Vergessenheit drängen, so spricht der Kalender klare Worte: Es ist an der Zeit. Aber wie wird das Auto bestens auf die Wintermonate vorbereitet und was sollten Autofahrer überprüfen, damit es später nicht doch zu bösen Überraschungen kommt? Dieser Artikel schaut sich das Thema einmal an.

Der Reifenwechsel – der wohl wichtigste Punkt

Das ist der klarste Fakt. Alle Kfz-Halter, die mit Sommerreifen unterwegs sind, müssen diese in den nächsten Wochen gegen Winter- oder Ganzjahresreifen austauschen. In Deutschland mag es zwar kein Gesetz geben, welches den Wechsel auf Winterreifen vorschreibt, dennoch obliegt es jedem Autofahrer, dafür zu sorgen, mit der Jahreszeit angepassten Reifen unterwegs zu sein. Wer dies unterlässt, riskiert nicht nur ein Bußgeld, wenn er den Straßenverkehr aufhält oder eine Gefährdung darstellt. Im Unfallfall kann sich die Kfz-Versicherung auch weigern, alle Kosten zu übernehmen. Gerade der Kaskoschutz geht hier fix zumindest teilweise verloren. Aber welche Reifen sollten gewählt werden und was gibt es zu beachten? Im Überblick:

  • Ganzjahresreifen – sie eignen sich in den Gebieten Deutschlands, in denen eher mit Nässe und Matsch denn mit Schnee und Eis zu rechnen ist. Achtung: Wer in den Wintermonaten mit dem Auto in den Süden fährt, sollte auf echte Winterreifen setzen. Ganzjahresreifen eignen sich in verschneiten Wintergebieten nicht oder nur unzureichend.
  • Winterreifen – für schneereiche Gebiete sind sie quasi Pflicht. Doch lohnen sie sich auch für viele andere Autofahrer. Gerade Vielfahrer profitieren vom Wechsel zwischen Sommer- und Winterreifen, da der Verbrauch im Sommer zurückgeht.
  • Fabrikat – in Deutschland werden nur getestete Reifen verkauft, daher können Autofahrer relativ frei wählen. Allerdings setzen Autofahrer zumeist auf Markenreifen, wenngleich die Reifen aus China oft deutlich günstiger sind. In puncto Verbrauch und Haltbarkeit unterscheiden sich die Fabrikate übrigens kaum.
  • Händler – die Reifen können durchaus online gekauft werden. Hier ist eher das Problem, dass sie meist per Spedition angeliefert werden und recht schwer zu transportieren sind. Viele Händler bieten aber auch die Lieferung gleich in die Kfz-Werkstatt an. Wer Komplettreifen benötigt, kann diese natürlich mühelos zu Hause selbst auf den Wagen ziehen. Werden nur die Reifen gekauft, ist der Gang in die Werkstatt unumgänglich, da es nicht möglich ist, die Reifen selbst auf die Felge zu ziehen und auszuwuchten.

Wer also noch keine Winterreifen hat oder sich unsicher ist, ob die letztjährigen Reifen noch eine Saison überstehen, sollte diesen Monat noch zuschlagen. Denn es zeigt sich, dass die Preise der Winterreifen ab dem Monat Juli sinken und besonders im Monat Oktober, sehr günstig sind.

Check-up von Kühlwasser, Scheibenwischer und Co.

Allzu viel brauchen Kfz-Halter heute gar nicht mehr machen. Die Fahrzeuge schaffen den deutschen Winter im Regelfall mühelos, was natürlich nicht heißt, dass gar keine Checks notwendig sind:

  • Kühlwasser – in der Werkstatt sollte einmal kurz das Kühlwasser auf den Frostschutzmittelgehalt hin überprüft werden. Das ist der wichtigste Punkt in der Wintervorbereitung, der gerade bei Fahrzeugen, die draußen abgestellt werden, nicht vergessen werden sollte. Friert das Kühlwasser im Winter ein, sind kostspielige Reparaturen bis hin zum Totalschaden quasi garantiert.
  • Scheibenwischwasser – auch hier sollte Frostschutzmittel hinzugegeben werden. Eine eingefrorene Leitung ist zwar nicht so tragisch, doch leidet die Sicht massiv unter Schneematsch und aufspritzender Feuchtigkeit.
  • Scheibenwischerbilden sie bereits Streifen, ist es an der Zeit, sie vor dem Winter zu ersetzen. Tipp: Die Scheibenwischer nie auf einer angefrorenen Scheibe betätigen. Der Gummi reibt sich sonst schnell ab und bildet Defekte.
  • Beleuchtung – sie sollte ebenfalls überprüft werden. Je nach Reifenart kann es übrigens notwendig werden, die Scheinwerfer anders einzustellen.

Um das Auto zu schützen, kann sich eine solide Autowäsche mit Wachs und Unterbodenschutz lohnen. Durch die Schutzschicht dringt der mit Streumittel versetzte Schmutz der winterlichen Straßen nicht direkt an den Lack. 

Ist dies passende Ausrüstung vorhanden?

Der letzte Check betrifft die passende Ausrüstung. Bei diesem Aspekt geht es nicht allein darum, das Auto fahrtüchtig zu machen, sondern auch um die eigene Sicherheit:

  • Eiskratzerder Eiskratzer sollte erneuert werden. Mit jedem Kratzen bilden sich kleine Risse und Abschabungen im Kratzer, die wiederum Kratzer auf der Scheibe hinterlassen.
  • Vaseline – ob mit einem speziellen Stift, Melkfett in der Dose oder einem nicht farbigen Lippenpflegestift gearbeitet wird, der Nutzen ist derselbe. Mit dem Fettstift werden die Tür- und Kofferraumgummis bearbeitet, sodass sich keine Feuchtigkeit festsetzen und anfrieren kann.
  • Schutzhaube – wer nicht kratzen möchte, kann eine der vielen Schutzhauben oder Abdeckungen nutzen. Übrigens helfen hier auch dickere Teichfolien, die sich perfekt zuschneiden lassen.
  • Salz/Entfeuchter – jeder kennt es: Die Scheiben frieren auf der Innenseite. Helfen können Entfeuchter, die einfach ins Wageninnere gestellt werden. Wer es einfacher mag: Eine Schüssel Salz oder Katzenstreu hat denselben Effekt. Tipp: Nicht den Kofferraum vergessen. Hier sammelt sich gerne Feuchtigkeit.
  • Leuchtweste – sie gehört ohnehin ins Auto, doch sollte für den Winter gleich im Fahrerraum eine weitere Weste liegen. Nur mit ihr können am Straßenrand sicher die Scheiben freigekratzt werden.
  • Wärmeschutz – im Handschuhfach sollte eine Wärmeschutzdecke liegen. Sie ist nicht nur bei Pannen im Winter wichtig, sondern auch, wenn man stundenlang im Stau steht. Der Wagen kühlt zu schnell aus. Auch Taschenwärmer erweisen sich als nützlich – spätestens dann, wenn die Finger nach dem Eiskratzen selbst Eiszapfen ansetzen.

Fazit – wir sind bereit: Der Winter kann kommen

Mit den richtigen Reifen, einem kurzen Check und der passenden Ausrüstung kann der diesjährige Winter kommen, denn Autofahrer sind gewappnet. Wer sich jetzt noch gute Handschuhe bereitlegt und vielleicht einen heißen Kaffee oder Tee frühmorgens mit zum Kratzen nimmt, der wird den Winter kaum spüren.

Bildquellen:
Abbildung 1: @ HeikoAL (CC0-Lizenz) / pixabay.com
Abbildung 3: @ kaboompics (CC0-Lizenz) / pixabay.com

Über Toni Ebert

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