Samstag , 27 April 2024

Alternativen zu PayPal: Tech-Giganten und E-Wallet-Anbieter mit Prepaidkarte im Überblick

Der aktuelle Markt für digitale Bezahldienste wird von PayPal dominiert. Allein 2022 erzielte der Marktführer einen Gewinn von 27,5 Milliarden US-Dollar und verzeichnet damit erneut einen Anstieg des Jahresumsatzes. Doch PayPal hat in den letzten Jahren mit einigen ernstzunehmenden Konkurrenten zu kämpfen, die mit vielfältigem Service unterschiedliche Kundenbedürfnisse ansprechen. Allen voran sind dabei die Tech-Giganten und E-Wallet-Anbieter mit Prepaidkarte.

Die Tech-Riesen im E-Wallet-Geschäft

Die Tech-Riesen Amazon, Google und Apple investieren seit geraumer Zeit in den wachsenden Markt für Online-Bezahldienste. Den Einstieg machte 2007 Amazon. Dem Onlineversandhändler folgte 2011 Google und 2014 Apple. Das Ziel der Tech-Giganten ist in erster Linie das Vereinfachen des Geldtransfers über mobile Geräte für die eigene Kundengemeinschaft. Obwohl sie über zehn Jahre nach PayPal den Einstieg in das Geschäft mit digitalen Bezahldiensten wagten, genießen sie als alte Hasen der Informationstechnologie den Zuspruch des Marktes und vergrößern von Tag zu Tag ihre Kundschaft. 

Amazon Pay, Google Pay und Apple Pay sind relativ einfach in der Nutzung. Interessierte müssen einfach die dazugehörige App herunterladen, einen Account erstellen und ihre Zahl- und Versandinformationen hinterlegen, um Zahlungen zu tätigen. Für die eigenen Kunden wird die Prozedur nochmals vereinfacht, da sie bereits Online-Konten im jeweiligen Unternehmen führen. In Bezug auf Datenschutz setzen die Tech-Giganten auf unterschiedliche Strategien. Während Amazon nur die letzten vier Ziffern der Kartennummer der Kunden offenlegt, unterstützt Apple seinen Bezahldienst mit seinen Identifikationstechnologien Touch ID und Face ID. Google gibt hingegen keine Karteninformationen weiter, sondern generiert eine verschlüsselte Transaktionsnummer. Hinsichtlich der Kosten verlangen Amazon und Apple Gebühren für geschäftliche Transaktionen, während Google sowohl für Kunden als auch für Händler kostenlos ist.

E-Wallets mit physischer Prepaidkarte

Eine weitere Option in der Online-Bezahldienst-Branche sind E-Wallets mit physischer Prepaidkarte. Diese ermöglichen den Kunden neben den üblichen Online-Diensten Ein- und Auszahlungen über eine Karte, die auch teilweise über verschiedene Wege aufgeladen werden kann. Wichtig zu wissen ist, dass diese Prepaidkarten keine Kreditfunktion haben und damit der Geldtransfer direkt über das E-Wallet-Konto abgerechnet wird. 

Diese Alternative spricht besonders Gamer an, weil die Verwendung von Prepaid-Karten in der Gaming-Branche äußerst beliebt ist. Wichtige Geschäftspartner der E-Wallets sind zum Beispiel spezialisierte Online-Portale wie PokerStars Vegas, die klassische Automatenspiele im digitalen Gewand mit verschiedenen Themen und Designs anbieten. Weiterer Kooperationen erfolgen mit erfolgreichen Gaming-Herstellern wie Bigpoint und Gamigo, welche populäre Multiplayer wie DarkOrbit oder Maestia vermarkten. Drei E-Wallets stechen besonders hervor: NetellerSkrill und paysafecard

Neteller betrat das Internet bereits 1999, nur ein Jahr nach der Gründung von PayPal, aber erlangte in den ersten Jahren nicht die Reichweite von PayPal. Dafür etablierte sich der Bezahldienst mit der Prepaidkarte in der Gaming- und Krypto-Szene. Neteller bietet seinen Kunden die Prepaid-Mastercard gegen eine jährliche Gebühr an und erlaubt ihnen Einzahlungen und Einkäufe über die Karte. Großer Nachteil der Kartennutzung ist, dass im Gegensatz zum Online-Transfer die Einzahlungen auf die Karte nicht kostenfrei sind. Sein jüngerer Konkurrent Skrill hat eine ähnliche Kundenpolitik. Auch hier ist die Nutzung der Prepaidkarte mit Kosten verbunden. Zudem gibt es Extragebühren für das Online-Versenden von Geld auf andere Konten. 

Während Neteller und Skrill ihren Kunden einen Mix aus Online-Dienst und Prepaid-Mastercard anbieten, gilt paysafecard als eine reine Guthabenkarte, die gegen Bargeld eingekauft wird. Der Code auf der gekauften Karte ermöglicht schließlich das Shopping im Netz. Ohne jegliche Eingabe von persönlichen Daten haben Kunden damit eine besonders anonyme Form des digitalen Geldtransfers vor sich. Jedoch gilt er nur bis zu einem Betrag von 50 Euro. Wer Summen bis zu 1500 Euro über paysafecard zahlen möchte, muss ein Konto eröffnen. 

Es zeigt sich, dass PayPal inzwischen große Konkurrenz im Markt für Online-Bezahldienste bekommen hat. Die Tech-Riesen Apple, Amazon und Google bieten ihren Kunden über ihre firmeneigenen Bezahldienste einfaches, sicheres und mobiles Ein- und Auszahlen, die auch größtenteils mit wenig Gebühren gebunden sind. Zudem stellen E-Wallets mit Prepaidkarte eine wichtige Alternative für die Internetuser dar. Besonders Gamer profitieren von diesen Anbietern aufgrund ihrer Kooperationen mit zahlreichen Gaming-Unternehmen. Dank der Prepaidkarte haben die Kunden mehr Flexibilität bezüglich des Geldtransfers, jedoch müssen sie auch mit höheren Extrakosten rechnen. Darüber hinaus verdient paysafecard als reines Prepaidkarten-Dienst eine besondere Erwähnung hinsichtlich der hohen Anonymität beim Bezahlen. Wer sich eine Alternative für PayPal überlegt, kann jedoch sowohl die Bezahldienste der Tech-Riesen, als auch die E-Wallets mit Prepaidkarte in Betracht ziehen.

Über Toni Ebert

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