Freitag , 19 April 2024

Was macht einen guten Influencer aus?

Influencer Marketing ist aus einem guten Marketing-Mix nicht mehr wegzudenken. Über die eigenen Erfahrungen mit Marken und Produkten wird heute im Internet rege diskutiert. Durch Influencer ist eine völlig neue Art der Meinungsbildung entstanden.

Aber wann wird man zum Influencer? Diesen Status haben laut dem erfahrenen Instagramer Markus Weber von markusweberma.de Personen inne, die ein hohes Ansehen und eine starke Präsenz auf sozialen Netzwerken wie YouTube, Facebook oder Instagram besitzen und daher als Meinungsmacher auftreten können. Heute geht es nicht mehr nur um die Meinung des besten Freundes oder der besten Freundin. Die Abonnenten nehmen einen Influencer als vertrauenswürdig und kompetent in einem bestimmten Themenbereich wahr und legen daher großen Wert auf seine Meinung, wenn es um eigene (Kauf-)Entscheidungen geht. Influencer bieten ein hohes Potential für Werbekunden, vor allem wenn deren Produkte online, beispielweise über einen Onlineshop angeboten werden, ein großes Thema ist zum Beispiel Mode zu einem Anlass.

Das soziale Netzwerk Instagram

Im Mittelpunkt steht aktuell Instagram. Die Plattform besitzt über 800 Millionen monatlich aktive Nutzer und über 60% aller Instagram Nutzer loggen sich täglich in das Netzwerk ein. Bereits im Jahr 2016 zählt die Plattform über 230.000 deutsche Nutzer mit über 15 Tausend Abonnenten, die sich Influencer nennen können.

Wie findet man den richtigen Influencer für das eigene Marketing?

Wie es aussieht ist der Markt groß und für jeden der passende Influencer leicht zu finden. Unternehmen die bei der Wahl der eigenen Influencer rein auf den Abonnentenzähler achten, können aber sehr unschöne Überraschungen erleben. Denn leider versuchen immer mehr Menschen durch gekaufte Abonnenten und die Verwendung von automatisierten Programmen an falschen Follower zu gelangen. Damit setzen sie sich zu Unrecht die Influencer-Krone auf, weil falsche Follower einem Unternehmen keinen Mehrwert bringen.

Punkt 1: Echte Follower sind essentiell

Mit kleinen Investitionen von etwa 100€ bekommt man auf Instagram an die 20 Tausend Fake-Abonnenten. Falsche Follower reagieren nicht auf Beiträge und sind überhaupt nicht an den Inhalten des Influencers interessiert. Oftmals handelt es sich um Profile aus Ländern wie Indien oder schlichtweg um tote Profile, die rein zu einem Zweck erstellt wurden: den Follower-Zähler zu manipulieren. Es ist daher wichtig, solche Profile auszufiltern. Eine gute Möglichkeit, solche Fake-Profile zu entlarven sind Tools wie InfluencerDB oder Socialblade. Dort kann der Name des Influencers eingegeben werden und nach einer Analyse können Statistiken zum jeweiligen Profil betrachtet werden. Sehr schnelle Steigerungen der Abonnenten innerhalb kurzer Zeit weisen darauf hin, dass es sich hier um einen manipulierten Account handelt.

Punkt 2: Ist ausreichend Interaktion gegeben?

Ein guter Influencer steht stets in direktem Austausch mit seinen Abonnenten und diese beteiligen sich rege an der Diskussion unter neuen Beiträgen. Der durchschnittliche Interaktonswert auf Instagram liegt bei etwa 4%. Besitzt ein Influencer beispielsweise 20 Tausend Follower, aber bekommt nur 100 bis 200 Likes pro Beitrag, dann ist etwas faul. Viele Instagram Nutzer achten heute auf die Anzahl der Kommentare und schenken Accounts mit sehr wenig Interaktion nur wenig Vertrauen. Eine zu geringe Interaktion weißt stark auf gekauften Follower hin.

Punkt 3: Regt der Influencer Abonnenten zum Handeln an?

Wie Eingangs besprochen ist es von essentieller Bedeutung, dass die Abonnenten eines Influencers diesen als Vorbild wahrnehmen und sich von ihm zu bestimmten Dingen motivieren lassen. Ein guter Influencer besitzt die Kraft, Menschen durch einen Beitrag oder eine Stroy zum Handeln zu bewegen. Ganz egal, ob es sich darum handelt, früh morgens aufzusehen um produktiver zu sein oder täglich ins Training zu gehen. Menschen die nach Beiträgen ihres Influencers zu solchen Taten bereit sind, wollen auch wissen, mit welchem Laptop ihr Idol arbeitet, oder welche Sportschuhe von ihm im Fitnessstudio getragen werden. All das geht aus den Diskussionen in den Kommentaren hervor.

Punkt 4: Professionelles Auftreten

Ein guter Influencer klärt seine potentiellen Kunden im Voraus über den genauen Ablauf einer Kooperation auf. Sollte Ihr Influencer Ihnen Grenzen aufzeigen, dann ist das ein sehr gutes Zeichen. Er weiß, wie sein Follower tickt und hat klare Vorgaben, wie weit er mit seiner Werbung geht. Dies weist auf eine starke Bindung zwischen dem Influencer und seinen Followern hin. Solche Deals sollten unbedingt genauer betrachtet werden. Auch wenn Marketingmaterial verändert werden muss, ist hier letztendlich von einer enorm hohen Interaktion der Follower mit Ihrem Produkt oder Ihrer Marke auszugehen. Auch sollte auf ein frisches Aussehen geachtet werden. Einen Menschen der ungepflegt wirkt, vertrauen die Leute weniger.

Punkt 5: Bezahlte Zusammenarbeit lohnt sich

Hinter einem soliden Instagram Account steckt teils jahrelange und harte Arbeit. Schlussendlich handelt es sich hierbei um ein Geschäftsmodell. Seien Sie daher nicht überrascht, wenn Ihnen der Influencer für seinen Dienstleistung eine entsprechende Rechnung ausstellt. Investitionen von mehreren Hundert bis Tausenden von Euro pro Erwähnung in einem Beitrag sind keine Seltenheit, sollten Sie jedoch auf keinen Fall davon abhalten, eine Zusammenarbeit einzugehen. Ein guter Influencer kann Ihnen aus der Erfahrung in Zusammenarbeit mit anderen Marken Einschätzungen nennen, wie viele Klicks bzw. Reaktionen der Community zu erwarten sind. Achten Sie jedoch darauf, dass der Account nicht jede Woche andere Produkte aus der gleichen Branche empfiehlt, nur um zahlreiche Werbedeals zu bekommen. Dies zerstört das Vertrauen und lässt auf eine schlechte Reaktionsquote auf ihre Werbekampagne schließen.

Fazit

Influencer Marketing wird in vielen Branchen in Deutschland aktuell noch völlig unterschätzt und bietet eine ideale Gelegenheit, um der Vermarktung der eigenen Produkte einen netten Hebeleffekt aufzusetzen.

Über Toni Ebert

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